Der Wald

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Der Wald nimmt eine grosse Fläche von Maldinoxa ein. Wer die Strasse durch den Wald nimmt, wird meistens von einem Dämonenjäger begleitet, da dieser 3tägige Weg durch den Wald sehr gefährlich ist. Hinter jedem Gestrüpp lauert eine Gefahr und der Wald ist Hauptgebiet der Werwölfe.

Ich machte gerade einen Spaziergang im Wald, ich wusste, dass ich keine Angst zu haben brauchte. Fröhlich lief ich den Weg entlang. Ich freute mich, dass es endlich mal ein wenig wärmer wurde, ich hatte den ewigen Schnee satt. Obwohl der eisige Wind ununterbrochen durch mein Haar wehte, genoss ich die Sonnenstrahlen, welche durch das Baumwerk schienen. Ich mochte den Wald, er hatte irgendetwas beruhigendes an sich. Auch wenn die Strecke vom Vampirschloss bis in die Stadt ein langer Weg war, ging ich mindestens einmal pro Woche hin. Ich liebte Städte. Am liebsten bummelte ich in den verschiedenen Läden und erkundigte mich, was es neues gab. Die Münzen klimperten in meiner Manteltasche. Ich hüpfte ein wenig umher und drehte mich vor Freude im Kreis. Ich war überglücklich, eigentlich führte ich ein ziemlich tolles Leben, wenn man von den blutigen Teilen absah. Ich mischte mich gerne unter das Volk, dort fühlte ich mich nicht so einsam und konnte viele neue Leute kennenlernen. Ich blickte den Weg entlang, er schien einfach kein Ende zu nehmen. Gegen Mittag würde ich ankommen Ich blickte zur Sonne und instinktiv kneifte ich die Augen zusammen. Ich hatte es satt, dass die Sonne mich immer blendete. Doch ich freute mich, dass sie schon am Morgen so schön strahlte. Am Waldrand lag noch ein kleiner Haufen Schnee, aber ansonsten gab es ncicht viel zu betrachten. Ich hörte Hufgeklapper und blickte zurück. Hinter mir erschien eine rote Kutsche mit zwei prachtvollen Pferden. Kurz hielt die Kutsch, doch ich wollte nich mitfahren, auch wenn mich der Kutscher noch so nett fragte. Dann setzten sich die Pferde wieder in Bewegng und die Kutsche wurde immer kleiner, bis sie ganz verschwand. Die Leute waren alle so freundlich, ich mochte sie. Der kalte Wind zersauste mir die Haare und ich wünschte, ich hätte einen dickeren Mantel.

Warum? Warum ist das geschehen? Mutter. Vater. Mina. Warum nicht ich? Ich will auch nicht mehr leben! Ich sehe euch wieder! Auf der anderen Seite! Wartet auf mich! Ich komme zu euch!

Meinen Dolch hatte ich schon gezückt und ich hielt ihn hoch über meiner Brust. Ich war nur einen Stoss von unserer Wiedervereinigung entfernt.

Es wird sein wie zuvor! Wir werden glücklich leben; dort oben in den Wolken! Fühlt man Schmerz, wenn man stirbt? Ich werde keine Schmerzen haben! Ich komme zu euch!

Die Sonne spiegelte sich in der Schneide meines Dolchs. Sie blendete mich! Gleich würde alles vorbei sein.
Ein kalter Windstoss wehte durch mein Haar und brachte mich zu Verstand.

Was mache hier? Was nützt mein Tod? Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich sie wieder treffen. Aber jedes Leben auf dieser Erde hat seinen Sinn und Zweck. Meiner ist bloss noch nicht erfüllt.

In mir machte sich ein leichtes Gefühl breit. Für wenige Sekunden fühlte ich keinen Schmerz. Aber auf diese wohlige Gefühl folgte eine Woge aus Wut.
Warum?
Schrie ich in das nichts des Waldes hinein und rammte mit voller Wucht meinen Dolch in den Baum. Seufzend sackte ich zusammen und kauerte an diesem breiten Baumstamm und begann nachzudenken. Ich musste meine Gedanken von dem schrecklichen Ereignis weg lenken.
Erst jetzt realisierte ich, dass ich ohne Proviant irgendwo im Wald war. Ich wusste nicht, wo ich war - ich kannte mich im Wald nicht aus. Es war uns immer verboten gewesen den Wald auch nur zu betreten. In dem Wald, so hatte man uns erzählt, trieben sich die düstersten Gestalten herum. Vampire und Werwölfe und noch viel schlimmeres. Waren es nur Ammenmärchen? Ich selbst hatte noch nie irgend eine dieser Kreaturen gesehen. Allmählich wurde mir kalt, trotz meines Mantels. Eine kalte Brise strich durch mein Haar und liess mich zittern. Es hatte keinen Zweck hier untätig herum zu sitzen. Ich rappelte mich auf, klopfte das Moos von meinem Mantel und zerrte den Dolch aus dem Baum. Er hatte keinen Schaden davongetragen. Er war perfekt geschmiedet. Von... von meinem Vater. Aahh!
Ich schüttelte meinen Kopf um die dunklen Gedanken zu verdrängen.
Langsam setzte ich einen Fuss vor den anderen. Ich lief planlos durch die Gegend. Im Wald sah doch einfach alles gleich aus... Schritt für Schritt... Aber auf einmal fror ich ein. Ich hörte ein Rascheln. Es war entfernt, aber durch die Stille des Waldes klar hörbar. Es lief mir kalt den Rücken herunter. Was versteckte sich in diesem Wald?

Ich hörte ein Rascheln, dann einen Schrei. Verwirrt drehte ich mich um. Meine Instinkte sagten mir, dass ein Mensch in der Nähe war. Ich folgte der Richtung in den Wald, aus dem ich den Schrei wahrgenommen hatte, auch wenn er sehr leise gewesen war, hatte ich das "Warum" noch deutlich gehört. Ich folgte dem Geruch nach Blut, bis ich mitten im Wald war. Hier war er dichter und mit Tannen umgeben. Nur vereinzelt standen kahle Laubbäume da. Dann hinter einem Busch entdeckte ich einen Jungen, der gerade einen Dolch aus einem Baum herauszog.
Was um himmels Willen machte der da? Ich hielt meinen Atem an und beobachtete den Jungen. Ich wollte nicht entdeckt werden. Ich wusste nicht wieso. Lag es daran, dass ich ein Vampir war?? Oder war es nur die Angst, wie er reagieren könnte?? Ich bin kein Monster, warum versteht das niemand. Und eine träne kullerte über mein Gesicht. Ich betrachtete den Jungen lange. Irgendwie gefiel er mir.

Wer gottverdammt schreit hier so rum? Was stimmt mit dem nicht? Weiss der nicht wie gefährlich das ist? Jetzt weiss jeder scheiss Wurm wo er ist... Genervt von dem Schrei des Kindes lief ich gen seine Richtung. Immer muss man alles selbst machen.. Warte... Da ist noch jemand, da hinter dem Busch. Da ein Mädchen. Sie hat eine dunkle Aura - ich sollte aufpassen.. Ich ging langsam und lautlos in ihre Richtun. Dann plötzlich blieb ich stehen. Das Mädchen weinte. Ich könnte schwören der Schrei war von einem Jungen, warte da ist noch jemand... Oh das ist der Junge ja. Was macht er mit dem Dolch? Oh gott in welche Lage bin ich nun schon wieder geraten... Ich glaube der Junge ist nicht bedrohlich, aber dieses Mädchen... Schleichend näherte ich mich dem Mädchen... Ich wusste nicht, ob sie mich bemerken würde. Mein ganzer Körper war angespannt, so wie ich es Jahre lang geübt hatte. Ich durfe keinen Fehler machen, keinen falschen Schritt. Ich ging Raubtierhaft auf sie zu. Kratsch!! Ein Ast.. Na super..

 

Ich hatte die Dämonenjägerin hinter mir bemerkt. Ich blieb ruhig stehen, auch nachdem sie auf den Ast getreten war. Ich drehte mich um und blickte ihr direkt in die Augen.Keine Angsrt, ich tu dir nichts. Ich grinste. Ich wusste, dass ich mit ihr redete, als ob sie ein kleines Kind war, doch irgendwie fand ich es amüsant. Ich lachte sie an. Dann drehte ich mich um säuselte ein liebes Tschüss, auf ein baldiges Wiedersehen Lachend machte ich mich wieder Richtung weg. Doch anstatt auf den WEg zu gehen lief ich ein Stück im Wald entlang. Ich blickte in die Richtung, aus der ich gekommen war. ICh hoffte inständig die beiden wieder zu sehen. Irgendwie waren sie interessant.

Keine Angst, ich tu dir nichts. Okee jetzt ging sie eindeutig zu weit. Was glaubt die eigentlich? Ich bin wahrscheinlich sogar älter als sie.. Tschüss, auf ein baldiges Wiedersehen. Hoffentlich nicht! Ich dachte nicht weiter über sie nach und ging in Richtung Junge. Er machte auf mich einen verängstigten Eindruck, so als ob etwas schlimmes passiert war. Er hatte mich bestimmt schon bemerkt, aber irgendwie konnte ich ihn nicht alleine lassen. Also lief ich zu ihm hin und fragte ihn: Hallo, mein Name ist Inuka. Ich bin eine Dämonenjägerin. Du siehst schlimm aus.. Willst du darüber reden? Ist aber auch okey, wenn du nicht darüber reden willst. Ich kann dich in die nächste Stadt bringen, wenn du willst. Hier drausen ist es ziemlich gefährlich... Wie ich mit ihm rede, als ob er ein Baby sei. Ob er mir das übel nimmt...? Ich blieb mit etwas Abstand zu ihm stehen. Ich wollte ihn nicht bedrängen. Wenn er wollte konnte er davon rennen, aber wahrscheinlich würde ich ihn verfolgen..

Ich wusste nicht, was sich alles in diesen Wäldern befand und umso unheimlicher hörten sich die Geräusche aus den tiefen der Bäume an. Zuerst waren es nur Schritte und das Rascheln von Blättern. Irgendwann waren leise Stimmen zu hören. Es war die Stimme eines Mädchens. Sie klang nicht gefährlich... nein... sogar freundlich.
Ich hatte mich entschieden einfach leise weiter zu gehen doch bevor ich dazu kam, erschien eine junge Frau aus dem Gebüsch. In ihrer Hand lag eine Waffe und ihre Augen leuchteten rot. Sie hatte mich ins Auge gefasst und kam langsam auf mich zu. Als wolle sie mich nicht verscheuchen. Was sie ausstrahlte, war zum fürchten, aber gleichzeitig schien sie ganz und gar nicht gefährlich. Ihre Stimme war sanft und ruhig, als sie sagte:

Hallo mein Name ist Inuka. Ich bin eine Dämonenjägerin.

Von Dämonenjägern hatte ich schon gehört. Sie waren ausgebildete Kämpfer. Tödlich.

Du siehst schlimm aus...

Was ist mit mir? Warum sehe ich schlimm aus?

Ich wusste nicht, wie ich aussah. Irritiert machte ich ein paar Schritte zurück.

M-Meine Narbe!

Meine Hand fuhr plötzlich zu meinem Gesicht. Es fühlte sich rau an. Ich versteckte dieses Mal hinter meinem Mantel. Sie sollte nicht denken, ich sei anders, ich sei abnormal.

Willst du darüber reden?

Darüber.
Stechende Schmerzen blitzten durch meinen Kopf. Ich sah die Bilder, die Pfeile, da Blut – den Tod. Schmerz. Meine Sicht verschwamm und ich brach zusammen. Die folgenden Worte der Fremden hörte ich nicht. Die Tränen flossen unaufhaltsam über mein Gesicht und auch über meine Zeichnung. Die Tränen, die ich zurückgehalten hatte vergoss ich nun über dem moosigen Waldboden. Ich lag nur so da.

Sie sind Tod...

Murmelte ich immer und immer wieder.
Bis ich zu ihr aufblickte und ihr tief in die Augen sah.

SIE SIND TOD!

Ich schrie aus vollem Hals ohne auch nur darüber nachzudenken.

Ich hatte alles verloren. Es war nun nichts Verwerfliches ein wenig zu weinen und zu schreien. Nur, wer schon die Menschen verloren hatte, die er am meisten liebte, konnte es verstehen. Würde sie es verstehen? Ich schaute Inuka erwartungsvoll an.

Ich hörte ihn wiederum schreien. "Sie sind tot". Ohne nur einen Gedanken daran zu verschwenden ging ich weiter. Meistens beachtete man mich nicht gross, da die Menschen sich vor mir fürchteten, auch wenn ich ein harmloser Vampir war. Bis jetzt wollte mich auch noch niemand töten. Gelangweilt lief ich dem Weg entlang, aber immer noch versteckt im Wald. Wäre ich doch nur mit der Kutsche mitgegangen Ich seufzte auf. Da kann man nichts machen... Die Vögel zwitscherten und ich blickte nach oben.
Warum fühlte ich mich immer so leer?
Ich blickte zu Boden... Warum?! Ich war immer so alleine... Auch wenn ich viele Untertanen hatte und auch einen Freund. Ich fühlte mich immer und zu jeder Zeit einsam....
Und wieder war meine Laune urplötzlich gekippt. Ich rannte los, meine Beine trugen mich ohne Probleme und dank meiner Vampirfähigkeiten war ich ziemlich schnell.
Irgendwann stoppte ich. Ohne nachzudenken war ich in den Wald hineingerannt. Der Wald war hier dichter. Kraftlos lies ich mich zu Boden fallen und schluchzte nur noch vor mich hin. Warum bin ich so alleine? Warum träumte ich immer so schlecht. Lag es daran, dass ich Mutter getötet hatte? Ich wusste es nicht...

Sie wird dich bestrafen. Foltern! Dieses Mädchen muss immer das machen was sie will. Dummes Ding. Ein Blick, dann ein zweiter. Dann Schritte. Ein Schrei. Ein Junge der schrie und eine Jägerin. Toll!
Ohne ein Geräusch zu hinterlassen folgte ich ihr weiter. Ich konnte sie unmöglich alleine lassen. Nein, das ging einfach nicht, sie war zu dumm. Einfach nur naiv. Zu glauben, die Menschen würden ihr nichts tun! Pha!
Als sie auf dem Boden kauerte und heulte, wie ein kleines Kind, packte ich sie unsanft. Was hast du schon wieder?! Ich konnte meine Wut nicht unterdrücken. Du solltest im Schloss sein und deine Pflichten erledigen! Du dummes Ding! Erst jetzt merkte ich, wie heftig ich sie durchschüttelte. Aber warum entschuldigen. Dieses Ding ist doch selbst Schuld!

Der Junge fing plötzlich an zu weinen und schrie Sie sind tot! Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sein Alter schätzte ich auf 14 vielleicht auch ein zwei Jahre älter. Ich war mir nicht sicher... Doch dann schaute er mir in die Augen. Ich sah sein Gesicht, er war gezeichnet. Über seinem Auge war eine Narbe. Ich hatte sie nicht gesehen. Wahrscheindlich hat er mich falsch verstanden. Was hab ich mir nur dabei gedacht.. Er starrte mich an, meine roten Augen. Ich wusste nicht, ob er Angst hatte oder ob er einfach eine stüzende Hand brauchte. Ich setzte mich neben ihn auf den Boden. Wer ist tot? fragte ich ihn. Ob er mir antworten wird? Ich weiss wie es ist.. Ich hätte nicht darüber reden können. Zu grosse Schmerzen, zu grosser Verlust.. Die Werwölfe.. Ich werde sie auf immer verfolgen.. Ich werde dir zuhören wenn du willst. Vielleicht kann ich dich verstehen...obwohl... ich werde dich verstehen. Ich weiss es..!

Hallo?! Nur weil wir zusammen sind, musst du mir nicht auf Stück und Tritt folgen Ich war sichtlich genervt. Überall kam er mir nach. Kannst du mich runterlassen? Ich zeigte meine verängerten Eckzähne, doch ich wusste, dass ich ihn so nicht einschüchtern konnte. Er war der Stärkere von uns beiden. Ganz klar, als hing ich hilflos in seinen Fängen fest. Konnte mich wegen seines starken Griffes nicht bewegen. Ich fühlte mich wie ein Tier das in eine Fall getappt war. Ich hatte aufgehört zu weinen und war nur noch wütend. Wütend auf meinen Freund. Ja unsere Beziehung krieselte gewaltig. Er ging mir einfach auf die Nerven, doch ich konnte ihn nicht verlassen. Also liess ich es sein und entspannte meine Muskeln und liess mich fallen. Sein Griff drückte meine Arme zusammen und mir war halb übel, weil er mich so durchgeschüttelt hatte. Mistkerl!dachte ich. Was interessieren mich diese blöden Pflichten?

Wer ist tot?

Sie war mir eine komplett fremde Person. Ich kannte sie noch kaum für eine Minute. Alles, was ich von ihr wusste, war ihr Name: Inuka und ihr Beruf: Dämonenjäger. Für wen hielt sie sich, auf mich herab zuschauen, als sei ich ein kleines Kind? Ich konnte doch keiner Fremden mein grösstes Leid klagen. Als sie sich zu mir kauerte und mich mitleidig ansah, schreckte ich zurück. Ich brauchte keine Hilfe von einer Fremden.

Ich werde dir zuhören wenn du willst. Vielleicht kann ich dich verstehen...obwohl... ich werde dich verstehen. Ich weiss es..!

Als sie diese Worte sprach, sah ich Schmerz in ihren Augen. Auch ihr war irgendetwas schreckliches wiederfahren, denn im nächsten Moment verloren ihre Augen den Fokus, als würden ihr schwere Erinnerungen durch den Kopf gehen. Mir war klar: sie würde es verstehen.

Nicht jetzt... Nicht hier... k-kannst du mich hier raus bringen? Aus dem Wald. Weg von - Fluma...

Ich konnte nicht zurück nach Fluma. Die Stadt würde mich an die Bilder erinnern, die sich tief in mein Gedächtnis gebrannt hatten.
Ich vermied ihren Blickkontakt um sie nicht zu ermutigen mir noch mehr Fragen zu stellen. Auch, schämte ich mich nach Hilfe fragen zu müssen. Aber sie war wohl mein einziger Weg sicher aus diesem dunklen und zwielichtigen Ort.

Nicht jetzt... Nicht hier... k-kannst du mich hier raus bringen? Aus dem Wald. Weg von - Fluma... Er wollte weg. Ich musste ihm helfen - es war mein Job. Ich stand auf und zog ihn hoch. Er war etwas kleiner als ich, aber nicht viel. Ob er mir vertraut? Ich habe keine Ahnung.. Wohin soll ich dich bringen? Da du nicht nach Fluma willst, können wir nach Investiga. Ich kann dich aber auch in ein kleines Dorf bringen, falls du lieber nicht unter Menschen sein willst.. Mir ist es so ziemlich egal.... Eigentlich wollte ich nicht zurück... Es war so lange her.. Wer wohl dort ist? Ich könnte ihm den Ungang mit dem Schwert lernen.. Für die vollkommene Ausbildung ist es schon lange zu spät... Naja.. Er sieht so aus als ob er schon ein wenig Erfahrung hätte. 
Dieser Dolch.. Sieht teuer aus. Ich nahm dem Dolch, den er auf den Boden geworfen hatte. Scharfe Kanten, guter Griff - fast perfekt. Von wo hast du diesen Dolch?

Diese Inuka schlug mir vor nach Investiga zu gehen. Nach Investiga wollte ich nicht unter so viele Menschen, die mich alle mit ihren neugierigen Augen ansehen würden. Mit ihren dreckigen Blicken würden sie mein Mal anstarren und die schlimmsten Dinge über mich denken. Nein. Ich hasste Fremde, Menschenmassen oder gar Adlige.
Sie schlug auch noch das verlassene Dorf als Ziel vor. Von diesem Ort hatte ich ja auch nichts Gutes gehört. Dennoch hörte sich diese Option bedeutend weniger schrecklich an.

Nicht nach Investiga. Zu viele Menschen. Ich fühle mich nicht wohl unter Menschen. Fremden Menschen. „Verlassen“ hört sich schon mal gut an.

Ich redete offener mit ihr. Sie wollte mir immerhin helfen. Ich würde ihr vertrauen. Was hatte ich schon zu verlieren? Dennoch vermied ich Augenkontakt. Ich mochte es nicht, wenn man auf meine Zeichnung starrte. Jeder tat es. Selbst diejenigen, die ich schon seit langer Zeit kannte. Auch sie könnte es nicht lassen. Dessen war ich mir sicher. Niemand konnte das. Ich war anders.

Wir wollten gerade losgehen, als sich Inuka bückte und etwas glänzendes aufhob. Das war mein Dolch! Ich hatte ihn beinahe vergessen. Er musste mir wohl aus der Tasche gefallen sein, als ich mit zu Boden geworfen hatte. Ich wollte nach ihm schnappen aber die hochgewachsene Dame hielt ihn ins Sonnenlicht und betrachtete ihn.

Von wo hast du diesen Dolch?

Ich blickte sie mit ungläubigen und erschrockenen Augen an. Ich benahm mich wie ein Verrückter. Aber jedes Mal, wenn mich irgendetwas an die Tragödie in Fluma erinnerte, flippte ich fast aus.
Ich riss ihr den Dolch aus der Hand. Es war unfreundlich, aber das war eine Erinnerung an meinen Vater. Ich drückte den Dolch an meine Brust und fühlte das kalte Metall durch die Leinen meiner Kleidung.
Ich schaute zu ihr hoch und sie machte einen erschrockenen Eindruck.

Der ist von meinem – meinem Vater. Er ist Schmied - war Schmied...

Nicht nach Investiga. Zu viele Menschen. Ich fühle mich nicht wohl unter Menschen. Fremden Menschen. „Verlassen“ hört sich schon mal gut an. 
Er wollte zum Dorf... Ich wusste nicht was ich antworten sollte.. Ich nahm seinen Dolch. Er glänzte in der Sonne. Der Junge sieht nicht gerade so aus als ob er sich so etwas leisten könnte. Vielleicht hatte er ihn gestolen...? Wer weiss.. Er wird es mir bestimmt gleich sagen. 
Der ist von meinem – meinem Vater. Er ist Schmied - war Schmied...
Von seinem Vater? Mit dem hatte ich nicht gerechnet. Ich starrte ihn entgeistert an. Von deinem Vater? Kannst du auch schmieden? er sah mich verwundert an. Er hatte sagte war Schmiede... War er tot? Seine ganze Familie? Ich wusste wie es war.. Ein grosser Verlust. Ich wollte ihn nicht danach fragen, seine Wunden schienen tief zu sein, ich sollte sie nicht wieder aufreissen. Kannst du Schwerter schleifen? Und meine Artemis? Sind nämlich alle ziemlich nicht gerade in einem guten Zustand... Ich hoffe er kann das, denn wenn es zu einem Kampf kommen sollte bin ich aufgeschmissen..

Ich liess Aurela los und küsste sie auf die Stirn. Tut mir leid Noch ein Kuss, aber auf die Wange. Ich lockerte meinen Griff. Ich zog sie an mich und hielt sie in meinem Arm. Du musst deinen Pflichten trotzdem nachgehen. Ich blickte in ihre Augen. Rotschimmernd. Wie eine blutgetränkte Rose. Dann küsste ich sie auf die Lippen. Mit der Hand fuhr ich ihren Hals entlang. Mit der anderen umschlang ich ihre Taille fester. Ich drückte sie an mich und unseres Körper waren aneinander geschmiegt.

Ja. Ich –ich kann schmieden und schleifen. Wenn du mich zu einer Schmiede bringst oder... oder mir einen Schleifstein gibst, schleif ich dir, was immer du willst. Ich habe alles gelernt. Von meinem Vater.

Ich gab mir alle Mühe die Worte natürlich und gelassen klingen zu lassen.
Instinktiv griff ich nach dem Bündel, das mein Schwert verhüllte. Es war noch da, aber ich würde es nicht zücken. Wozu auch?
Gäbe es dort wo sie mich hinbringt etwas zu essen? Vielleicht sogar ein Bett? Das wäre toll! Aber auch nur ein Dach würde mir reichen. Immerhin war ich nicht mehr ganz allein.
Als wir uns endlich auf den Weg machten, fragte ich neugierig

Was ist eine Artemis?

Ja. Ich –ich kann schmieden und schleifen. Wenn du mich zu einer Schmiede bringst oder... oder mir einen Schleifstein gibst, schleif ich dir, was immer du willst. Ich habe alles gelernt. Von meinem Vater.
Er konnte es. Ich war sehr erleichtert, da ich jetzt nicht unnötig einen Schmieden aufsuchen musste. Einen Schleifstein hatte ich immer dabei, aber wir sollten zuerst ins Dorf gehen. Ich wusste, dass es dort einen Schmiedhof (sagt man das so?) gab. Wir machten uns auf den Weg.
Auf dem Weg schaute mich der Junge neugierig an. Ich wusste noch gar nicht wie er heisst. Dann fragte er mich:Was ist eine Artemis?
Eine Artemis ist eine magische Waffe. Nur einigen wenigen Dämonenjägerinnen ist es bestimmt sie zu nutzen. Sie sieht Sensenartig aus. Weisst du was? Ich zeige sie dir einfach! Ich nahm die Artemis aus meinem Stiefel. Sie befand sich im Ruhe Zustand. Ich liess meine Energie in sie strömen. Meine Artemis, erlaube mir deine Macht zu gebrauchen. Langsam spürte ich den Puls der Waffe erwachen. Ihr Puls schlug im selben Puls wie mein eigener. Dieses Gefühl, es ist fantastisch. Dann langsam entfaltete sie ihre Kraft. Ihre Gestalt veränderte sich, sie faltete sich aus. Ich liebe meine Artemis.
Achja übrigens... Wie heisst du eigentlich? Ich sah dem Jungen an, seine ganze Mimik zeigte mir, dass er vollkommen erstaunt war. Ich schaute meine Artemis an. Ja, sie war riesig und imposant. Genau deshalb liebe ich sie so... Sie ist meine Gefährtin.

Sie zog eine eigenartige Waffe. Wie aus dem nichts erschien eine riesige Sense. Ich konnte es nicht zurückhalten; mein Mund fiel auf und ein schwaches Boooah... rutschte mir raus. So etwas hatte ich noch nie gesehen! Eine magische Waffe also... Für einen Schmied war das wundervoll so etwas sehen zu dürfen! Ich hatte schon Geschichten über solche Waffen gehört. Ein alter Freund meines Vaters hatte oft von verschiedensten magischen Waffen erzählt. Wahnsinn! Es war wohl eine glückliche Fügung, dass mich ausgerechnet eine Dämonenjägerin findet.

Achja übrigens... Wie heisst du eigentlich?

Ich konnte ihr schon meinen wahren Namen nennen. Was könnte schon gross geschehen?

Sinistro. Und ich kann es kaum erwarten diese Artemis zu schleifen!

Zum ersten mal lächelte ich sie an. Ich schaute zu ihr auf und als ich mich aufrichtete, fiel meine Kapuze nach hinten und sie konnte mein gesamtes Gesicht sehen; inklusive meines Mals. Aber es störte mich nicht.

Ich erwiederte seinen Kuss und schmiegte mich an ihn. Ich liebte ihn. Auch wenn wir oft nich diesselbe Meinung hatten und wir uns oft stritten. Doch liebte ich ihn als "Freund"?? Ich wusste es nicht. Ich blickte ihn an und schaute in seine dunklen Augen. Er blickte mich liebvoll an. Dann küsste ich ihn erneut. So standen wir nun da mitten im Wald und küssten uns. Das musste wirklich ein seltsames Bild abgeben. Ich grinste in mich hinein.

Sinistro. Und ich kann es kaum erwarten diese Artemis zu schleifen!

Er lächelte mich an und seine Kapuze rutschte langsam hinunter. Er sah nicht schlimm aus, ich hatte schon schlimmeres gesehen. Wir mussten gehen, die Zeit war gekommen. Ich brachte meine Artemis wieder in ihren Ruhezustand und steckte sie in meine Stiefeltasche.

Hallo Sinistro. Ich denke wir sollten jetzt gehen. Es sind von hier aus ungefähr 2 Tagesmärsche. Wir befinden uns mitten im Wald und müssen uns daher durch den Dickicht kämpfen. Also, lass uns gehen.

Wir hatten einen langen Weg vor uns. Hoffentlich ohne Komplikationen. Ich hatte keine Lust auf einen Kampf. Mein Vorrat reichte für 2 Tage, wenn Sinistro nichts dabei hat, dann nur für vielleicht einen.

Hast du etwas zu essen dabei? Ich habe nicht sonderlich viel, wenn du nichts hast werden wir jagen gehen müssen. Währe das ein Problem für dich? Kannst du jagen? Was kannst du eigentlich alles? Es würde mich sehr interessieren, ob ich dir vielleicht etwas beibringen könnte.

Er könnte für kurze Zeit mein Schüler werden. Er sah so aus, als ob er etwas lernen könnte.

Nein... Ich habe nichts zu Essen bei mir... Ich brauche aber auch nicht viel...Ich kann nicht jagen... Ich habe noch nie gejagt. Ich kann nur schmieden... und ein wenig kämpfen. Das habe ich in der Schmiede gelernt von... meinem Vater...

Nicht viel zu essen machte mir nicht so viel aus. Aber ob ich einen Zweitagemarsch einfach so schaffe... Ich war fürchterlich schlecht zu Fuss und stolperte immerzu.

Ist es hier in der Nacht nicht gefährlich?

Ich löste mich aus seinem Griff und blickte ihn an. Wie lange noch? Ich blickte zu Boden. Dann wieder zu ihm. Ich lächelte und umarmte ihn dann. Ich liebe dich flüsterte ich ihm schliesslich ins Ohr. Ich wandte mich ab und drückte ihm dann einen Kuss auf die Wange. Ich ging ein Stück von ihm weg und forderte ihn auf mir zu folgen. Komm, ich will ins Schloss Ich lachte ein wenig und strahlte ihn an. Du willst doch, dass ich meinen Pflichten nachgehe oder etwa nicht? Ich grinste ihn an. Dann lachte ich erneut, ging auf ihn zu und nahm in bei der Hand. Ich hab keine Lust mehr in die Stadt zu gehen.

Sie flüsterte mir zu: Ich liebe dich
Und küsste mich auf die Wange. Diese Aurela war immer so fröhlich. Wie sie das nur immer schafft? Meistens benahm sie sich aber wie ein kleines Mädchen.

Wie ich fühle weißt du... oder?

Sagte ich ein wenig kalt und schaute sie vielsagend an.
Dass sie nicht mehr in die Stadt wollte, verwunderte mich doch sehr. Normalerweise lies sie sich nicht so leicht von ihrer Meinung abbringen – vor allem nicht, wenn es um ihre beliebte Stadt ging. Ich schätze sie verbindet ihre Freiheit mit ihrem Ausgang. Heute hatte aber ich gesiegt. Oder war sie erwachsen geworden?
Sie lief ein Stück voraus und ihr schimmerndes Haar reflektierte die wenigen Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach drangen. Natürlich musste ich nun aufholen. Ich würde niemandem nachlaufen, wie ein Schosshund. Nicht ich!